Alle Jahre wieder am 26. Dezember ist es soweit: Im Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten beginnt der Winterlehrgang der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz.

142 Tänzerinnen und Musikanten aus Südtirol, Nord- und Osttirol, Salzburg, Kärnten, Wien, Oberösterreich, der Steiermark, dem Burgenland, dem Elsass und der Schweiz machten sich auf den Weg, um eine Woche lang zu tanzen, zu musizieren, neue Freunde kennen zu lernen und die letzten Tage des Jahres 2016 gebührend zu feiern.

Das Hauptaugenmerk liegt dabei sicher immer bei den Tiroler Tänzen, die von Reinhard Hofer und Werner Mittermair gekonnt an den Mann bzw. die Frau gebracht wurden. Die passende Musik dazu lieferten Maria Zemmer und Hanna Beikircher.

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Als erfrischende Abwechslung dazu gab es jeden Tag eine Einheit irischer Tänze. Die zwei waschechten Irinnen Sarah Groughan und Martina Deloughery leiteten diese bravourös.

Mit viel Einsatz versuchten sie aus dem bodenständigen alpenländischen Walzerschritt einen leichtfüßigen irischen Walzerschritt zu machen – ansatzweise waren Erfolge zu verbuchen.

Die Musikanten wurden unter der Federführung von Markus Hochkofler und Stephanie Macheiner von folgenden Referenten in die Künste der Volksmusik eingeführt bzw. konnten an den ihren feilen: Reinhard Gusenbauer, Daniela Mayrlechner, Nicole Brugger, Christian Oberlojer, Johanna Dumfart, Fabian Steindl und Gabriel Fahrngruber.

Bei Musik und Tanz darf der Gesang natürlich nicht fehlen: Robert Mur brachte wie schon letztes Jahr mit viel Schwung die gesanglichen Seiten in den Tänzern und Musikanten zum Klingen.

Wer auch seine handwerkliche Seite hervorbringen wollte, konnte dies in der Kleingruppe „Kreativwerkstatt Holz“ mit Felix Trientbacher tun. Es wurde fleißig gehobelt, gesägt und eingebrannt, bis alle Erinnerungsstücke an diesen Winterlehrgang fertig wurden. Auch in den Kleingruppen Platteln, Singen und Stepdance wurden die ein oder anderen Fähigkeiten ausgebaut und vertieft.

Auch den teilnehmenden Kindern wurde ein buntes Programm geboten: Andrea Mittermair betreute „ihre“ Kinderschar liebevoll und abwechslungsreich, sodass auch diese sich rundum wohlfühlten und einen Einblick in die Welt des Volkstanzes und der Volksmusik erhielten.

Für das Abendprogramm wie auch die Gesamtleitung waren Michael Niederstätter und Eva Klotzner zuständig. So gab es einen kleinen Besuch einiger Schnappviecher aus dem Traminer Egetmannumzug, die einen kleinen Einblick in diesen einmaligen Faschingsbrauch gaben.

Beim Offenen Tanzen am 29. Dezember konnten auch alle Interessierten Einblick in das „Phänomen Winterlehrgang“ erhalten. Viele Freunde und Bekannte aus Nah und Fern nahmen gern die Möglichkeit an, zu guter Musik mit netten Tänzern und Tänzerinnen zu tanzen.

Beim üblichen Spielenachmittag wurde, den schneearmen Bedingungen angepasst, ein Bienennachmittag abgehalten, bei dem alle Beteiligten, eingeteilt in Schwärmen, ihre „fleißigen“ Bienenseiten zeigen konnten.

Am Abend wurden dann mit viel Einsatz und Kreativität die interessanten Bienentänze vorgeführt, die jeder Schwarm eigens für diesen Anlass einstudiert hat. Es zeigte sich, dass die Teilnehmer vom Winterlehrgang sehr vielseitig sind.

Und so war auch diese letzte Woche des Jahres wie im Fluge vorüber. Beim Silvesterabend wurde das Erlernte vorgespielt, vorgesungen und vorgetanzt. Die wichtigsten Ereignisse wurden in Gstanzlform wiedergegeben und der eine und andere Scherz durfte natürlich auch nicht fehlen.

Dann war es auch schon Zeit vom alten Jahr Abschied zu nehmen um das neue Jahr gebührend begrüßen zu können: wie immer geschah das sehr stimmig mit dem Lichtensterner Fackeltanz.

Beim anschließenden Silvesterbuffet blieb wie immer kein Wunsch offen und das Neue Jahr wurde mit diesem Festschmaus aufs Herzhafteste ausgekostet.

Wenige Stunden später hieß es dann aber auch schon Abschiednehmen vom Winterlehrgang und allem was dazu gehört. Mit Wehmut, aber auch viel Motivation, neu Erlerntem und neuen Bekanntschaften wurde die Heimreise angetreten und in die erste Woche des neuen Jahres gestartet. Ein Jahr, das vielleicht mit einem weiteren Winterlehrgangerlebnis enden wird.

Eva Klotzner